Migration und die Konstituierung von Urbanität in Djidda im 19. Jahrhundert
Prof. Dr. Ulrike Freitag
Die Stadt Jidda in der Region Hedschas war und ist das Haupteinfallstor
für muslimische Pilger, die Mekka besuchen wollen. Im 19. Jahrhundert
diente sie gleichzeitig als wichtigstes Versorgungszentrum der ganzen
Region und als Regierungssitz der osmanischen Gouverneure. Durch ihre
Funktionen war die Stadt auch ein Anziehungspunkt für Migranten,
die sich dort längerfristig niederließen.
Das Teilprojekt
untersucht die Geschichte der Migration und der Integration der Migranten
in die Stadt während einer Periode, die durch Umbrüche geprägt
ist. Hierzu gehört die rapide Expansion der Transportwege und des
Handels im Zeichen der Dampfschiffahrt und der europäischen Expansion,
aber auch die osmanischen Versuche, durch Reformen eine stärkere
Kontrolle über die Provinzen auszuüben. Das Projekt fragt
nach den Regelungsmechanismen des Zusammenlebens, aber auch nach den
möglichen Konflikten, die aus der Immigration resultierten. Lässt
sich Jidda, das Immigranten aus dem Jemen, Iran, Indien und dem Horn
von Afrika absorbierte, als kosmopolitische Stadt bezeichnen?
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