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Objekte, Körper und Akteure der Wissensproduktion: nordafrikanische Kolonialsoldaten in deutscher Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg

Larissa Schmid

Die 'Revolutionierung der islamischen Welt' war eine wesentliche militärische und politische Strategie des Deutschen Reiches während des Ersten Weltkrieges. Ein zentraler Ort, an dem das Revolutionierungsprogramm (Aufwiegelung) umgesetzt wurde, war das Halbmondlager im Süden von Berlin. In diesem Propagandalager wurden mehrheitlich muslimische Kriegsgefangene aus Asien und Afrika interniert und einer Sonderbehandlung unterzogen.
Das Forschungsprojekt untersucht das Halbmondlager als einen Ort der (imperialen) Wissensproduktion aus global- und wissensgeschichtlicher Perspektive. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie koloniale Kriegsgefangene aus Algerien, Tunesien und Marokko zu Objekten und Akteuren militärischen und akademischen Wissens sowie imperialer Projekte wurden. Auf Basis schriftlicher und visueller Quellen sowie Tonaufnahmen werden unter Berücksichtigung von kolonialen und imperialen Verflechtungen Praktiken der Wissensproduktion untersucht. Dabei wird analysiert, wie im Halbmondlager produziertes Wissen die Konstruktion algerischer, tunesischer und marokkanischer Soldaten als 'rassifizierte Andere' im öffentlichen und akademischen Diskurs während und nach dem Ersten Weltkrieg prägte.