Amerika in Afrika
Afro-Amerikaner, "civilizing mission" und Pan-Afrikanismus
Veranstaltungsort
Heinrich-Böll-Stiftung
Hackesche Höfe
Aufgang 1; Auf der Galerie (5. OG)
Rosenthaler Str. 40/41
10178 Berlin
Termin: Donnerstag, 15. Januar 2004, 19.30 Uhr
Moderation: Dr. Achim von Oppen, Zentrum Moderner Orient
Die Außenpolitik der USA war bereits im 19. Jahrhundert
mit innenpolitischen Entwicklungen eng verbunden. Unter dem Deckmantel
der christlichen Missionierung ("civilizing mission")
bemühten sich die Vereinigten Staaten um einen massiven wirtschaftlichen
und politischen Einfluss auf den afrikanischen Kontinent. Dort
hat die protestantische Missionsbewegung bis heute tiefe Spuren
hinterlassen. Dabei stellt sich die Frage, ob afro-amerikanische
Missionarinnen und Missionare nur als Agenten der USA fungierten
und westliche Werte verbreiteten oder inwieweit es ihnen gelang,
durch ihre unmittelbaren Kontakte mit Afrikanern zu einer differenzierten
Sicht auf Afrika beizutragen und gleichzeitig ihre eigene gesellschaftliche
Situation in den USA kritisch zu hinterfragen.
Schwarze Amerikaner haben ein facettenreiches Verhältnis
zu Afrika, dem Kontinent ihrer Vorfahren. Geprägt von Vorurteilen
und Unwissenheit, waren ganze Generationen hin und her gerissen
zwischen dem Wunsch nach Assimilierung an die weiße amerikanische
Gesellschaft und dem Gefühl der Verbundenheit mit Afrika.
Diese Ambivalenz wird übersehen beziehungsweise ignoriert,
wenn die Gemeinsamkeiten aller Menschen afrikanischer Herkunft
besonders herausgehoben werden.
Katja Füllberg-Stolberg: Amerika in Afrika. Die Rolle der
Afroamerikaner in den Beziehungen zwischen den USA und Afrika,
1880-1910. Berlin: Klaus Schwarz Verlag 2003.
Dr. Katja Füllberg-Stolberg war langjährige
Mitarbeiterin am Zentrum Moderner Orient und lehrt jetzt an der
Universität Hannover
Dr. Achim von Oppen ist stellvertretender Direktor des
Zentrums Moderner Orient in Berlin und hat derzeit eine Vertretungsprofessur
an der Humboldt-Universität zu Berlin inne.
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