Die Öffentlichkeitsarbeit des ZMO wird von dem Prinzip geleitet,
Fremdheit nicht künstlich zu konstruieren. Wir wenden uns
gegen eine wissenschaftliche und publizistische Kulturalisierung
globaler Konflikte. Das Zentrum trägt durch eine vielgestaltige
Medienberatung und verschiedene Formate von Medienauftritten zu
einer differenzierten Sichtweise auf die islamische Welt bei.
Die Ergebnisse der Grundlagenforschung zu außereuropäischer
Geschichte und Kultur bieten die nötige Tiefenschärfe
für das Verständnis aktueller Problemstellungen. In
diesem Sinne werden wissenschaftliche Ergebnisse für die
öffentliche Diskussion aufbereitet. In unserer virtuellen Pressemappe
finden Sie Artikel von Mitarbeitern des ZMOs bzw. Texte, für
die das ZMO Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt
hat. Ebenso bieten wir druckfähige Fotos an, die wir Ihnen
gerne für Ihre Arbeit zur Verfügung stellen.
Unter Leitung von Dr. Sonja Hegasy hat sich die Öffentlichkeitsarbeit
des ZMO seit 2004 als Vermittlerin von Forschungsergebnissen auch
in Form von künstlerischen
Positionen und Filmprogrammen hervorgetan, wie z.B. durch
die Audio-visuelle Installation "Was hältst Du vom Westen. Gespräche
mit jungen Menschen aus der arabischen Welt" (2005) und "Made
in Teheran – Sechs Frauenblicke" (2007, in Zusammenarbeit mit der
Galerie Cicero und Artefakt). 2008 war das ZMO an der Ausstellung
"Cairoscape" im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien beteiligt. 2009
präsentierte das ZMO die Ausstellung die "Türkische Bibliothek",
eine Kooperation zwischen Robert-Bosch-Stiftung und Unionsverlag
zur Förderung zeitgenössischer türkischer Literatur. 2010 folgte
die Ausstellung "Wissensstädte - Bibliotheken in Afrika" über
die Geschichte und Gegenwart von Bibliotheken in afrikanischen
Städten. 2011 zeigte das Zentrum die Fotodokumentation "Vom Leben
nach Anfal" in Verbindung zum Projekt "Gewalt, Gedächtnis und
Aufarbeitung im Irak: das Beispiel der Überlebenden der Anfal-Operationen
in Kurdistan".
Die Veranstalter der Konferenz "Under Construction – The Material
and Symbolic Meaning of Architecture and Infrastructure in the
Gulf Region" und Regina Sarreiter organisierten 2010 eine begleitende
Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten am Zentrum. Zudem betreute Regina Sarreiter die Ausstellung "Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation", die 2011 im Museum für Völkerkunde in Wien gezeigt wurde und 2012 in Berlin zu sehen ist. Arsenal – Institut für Film und
Videokunst e.V. und ZMO organisierten gemeinsam im September 2011 die marokkanischen
Filmtage "Umbruch und Vielfalt", die eine Perspektive auf das
Filmemachen in Marokko in den vergangenen zehn Jahren eröffneten
und vier Filmschaffende aus Marokko zu Gast hatte. Im September 2013 zeigten Arsenal und ZMO die libanesische Filmreihe "Sights of Memory".
Von November 2013 bis Januar 2014 zeigte die Ausstellung "In Search of Europe? Auf Augenhöhe in einer ungleichen Welt" Ergebnisse der Kooperation von sechs Wissenschaftlern des ZMO mit sechs Künstlern, kuratiert von Daniela Swarowsky im Kunsthaus Kreuzberg/Bethanien. Die Arbeiten gingen aus vielfältigen Perspektiven der Frage nach, inwiefern Europa noch ein Maßstab ist, an dem sich Menschen in anderen Teilen der Welt messen. Die Auseinandersetzung zwischen Wissenschaftlern und Künstlern, die zumeist aus den Ländern des jeweiligen Forschungsschwerpunkts kamen, waren Teil der BMBF-geförderten Nachwuchsforschergruppe "Europa Finden: Vermessungen des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten".
2014/15 zeigte das ZMO die Ausstellung "The Spiritual Highway: Religious World Making in Megacity Lagos". Die ehemalige ZMO-Mitarbeiterin und Ethnologin Marloes Janson (SOAS) reiste mit dem Fotografen Akintunde Akinleye entlang des Lagos-Ibadan Expressway, um die als "Prayer Cities" bekannten religiösen Zentren zu dokumentieren. Akinleye und Janson konzentrierten sich auf zwei Organisationen: Die christliche Organisation "Mountain of Fire and Miracles Ministries" (MFM Prayer City) und die muslimische "Nasrul-Lahi-Fatih Society" (NASFAT). Als Ergebnis ihrer Arbeit entstanden beeindruckende Bilder des religiösen Lebens dieser Gebetsorte, die die Gegensätzlichkeit von Islam und Christentum als strikt getrennte religiöse Traditionen hinterfragen und die globalisierte Formen von Religionsausübung aufzeigten.
Die Ausstellung „Lives from a Global Conflict“ unter maßgeblicher Beteiligung des ZMO zeigt einen anderen Blick auf den Ersten Weltkrieg und porträtiert Personen aus Europa, Asien und Afrika, die durch ihre Begegnung mit Angehörigen anderer Kulturen während des Krieges nachhaltig geprägt wurden. Mit der Präsentation findet das dreijährige internationale Forschungsprojekt „Cultural Exchange in a Time of Global Conflict: Colonials, Neutrals and Belligerents during the First World War“ seinen Abschluss.
Ausgehend von den Sonderlagern für außer-europäische Kriegsgefangene in Zossen-Wünsdorf wurde die globale Dimension des Ersten Weltkriegs auch zum Resonanzboden für aktuelle künstlerische Positionen in der Ausstellung digging deep, crossing far im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Heike Liebau vom ZMO erarbeitete hier gemeinsam mit der Künstlerin Sonya Schönberger (Berlin) eine Videoinstallation, die den Erfahrungen und Begegnungen eines Inders im Ersten Weltkrieg nachspürt. Anandita Bajpai arbeitete mit Künstlerinnen von "The Tentative Collective“ (Karachi) und dem Tonkünstler Gilles Aubry (Berlin) zu Tonaufnahmen indischer Kriegsgefangener.
Die Berliner Band The Disorientalists ist fasziniert von der Biographie des in den 1920er Jahren in Berlin zum Islam konvertierten Erfolgsautors Lev Nussbaum. Nussbaum ist „Der Orientalist“ aus der Biographie "The Orientalist: Solving the Mystery of a Strange and Dangerous Life" (New York 2005) von Tom Reiss, die ohne die wissenschaftlichen Vorarbeiten von Gerhard Höpp nicht hätte entstehen können. Die Songs der Band erschienen 2016 auf dem Album Who Was Essad Bey?. Sonja Hegasy trug zum ausführlichen Booklet der CD bei.
Anläßlich der UN Klimakonferenz in Bonn 2017 kuratierte Ali Nobil Ahmad die Filmtage anthropoSCENE: Film and Climate Justice in Asia and Africa mit außereuropäischen Perspektiven auf Klimakatastrophen. 2018 präsentierte das Arsenal schließlich neue Filme aus Algerien, die sich mit den Gewalterfahrungen der 90er Jahre beschäftigen unter dem Titel The Past in the Present.
Einladung zum Perspektivwechsel
Ein Gespräch mit Sonja Hegasy zur Medien- und Öffentlichkeitsarbeit des ZMO
Aus: GWZ. Das Forschungsjahr 2012. Berlin 2013.
Kontakt
Dr. Sonja Hegasy
Stellvertretenden Direktorin und Leiterin Wissenstransfer
Email:
Tel.: +49 (0)30-80307-223
Lena Herzog
Telefon: +49-(0)30-80307-224
Email:
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