ZMO-Kolloquium
Zentrum Moderner Orient
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Erste Veranstaltung der ZMO-Vorlesungsreihe "World History":
9. Dezember 2004, 18 Uhr
Reaktionen auf den Ersten Weltkrieg in globalhistorischer Perspektive
Prof. Dominic Sachsenmaier, Assistant Prof. of Global History, University of California, Santa Barbara
25. November 2004, 17 Uhr
Islamic Currents in Contemporary Kashmir
Dr. Yoginder Sikand, Department of Islamic Studies, Hamdard University, Delhi, Indien
Editor of the web-magazine 'Qalandar' devoted to a discussion of issues related to Islam and Inter-Faith Relations in South Asia
Info
28. Oktober 2004
Hidschra als islamisches Paradigma und seine Nutzung in den
sozial-politischen Bewegungen des 19. - 20. Jahrhundert
Prof. Milos Mendel, Orientalistisches Institut der Tschechischen
Akademie der Wissenschaften, Prag
30. September 2004
Islam and Politics in East Africa
Dr. Arye Oded, Dept. of Asian and African Studies, The Hebrew
University, Jerusalem
Summary
24. Juni 2004
Chieftaincy and the State in Abacha's Nigeria
Dr. Insa Nolte, University of Birmingham, Centre of West African
Studies
The lecture investigates the relationship between chieftaincy
and the state in modern Nigeria. It focuses on the politics and
mythical history of kings in the Yoruba city of Abeokuta. During
the 1990s, the royal politics of Abeokuta became very competitive
and even violent. At the same time they drew heavily on different
versions of mythical history. One reason for this lies in the
traditional discourse of Yoruba kingship, in which a king's legitimacy
can be discussed in terms of his mythical origin. However, the
continued political relevance and even volatility of this traditional
discourse in the 1990s was related to the nature of the Nigerian
state, in which successive military governments seeking legitimacy
closely associated royal and chiefly status with political power.
After a first degree in economics at the FU Berlin, Insa Nolte
completed a PhD on "Chieftaincy and Politics in Ijebu-Remo,
Nigeria" at the Centre of West African Studies (CWAS) at
the University of Birmingham, UK. In 2000-2001 she was a Junior
Research Fellow at St Antony's College, Oxford, and afterwards
she returned to CWAS as a lecturer. She is currently leading an
ESRC-sponsored research project on Yoruba ethnic nationalism in
Southwest Nigeria.
27. Mai 2004
The Islamic Intellectual Tradition in Africa: Rethinking the
African Library
Prof. Dr. Ousmane Kane, Columbia University, New York
Info
29. April 2004
Islamische Solidaritätsnetzwerke
Prof. Dr. Reinhard Schulze, Institut für Islamwissenschaft
und Neuere Orientalische Philologie, Universität Bern
Islamische Solidaritätsnetzwerke bilden einen wichtigen
Bereich im öffentlichen Raum in islamischen Gesellschaften.
Ihre Funktion ist vornehmlich dadurch bestimmt, dass der Staat
in vielen nahöstlichen Gesellschaften nur wenig Potential
zur Ausgestaltung der Solidaritätsbeziehungen im öffentlichen
Raum bietet. Die Intervention islamischer Solidaritätskonzepte
in den öffentlichen Raum hat in den vergangenen Jahrzehnten
nachhaltig die Position islamistischer Organisationen legitimiert.
Neben den national organisierten Solidaritätsnetzwerken finden
sich aber auch transnationale Solidaritätsbeziehungen, die
schon seit dem frühen 20. Jahrhundert erste organisatorische
Ausdrucksformen fanden. Die spezifische islamische Codierung der
Solidaritätsbeziehungen im öffentlichen Raum hat den
Anspruch auf ihre moralische Kontrolle durch islamistische Organisationen
nachhaltig geprägt. Der Vortrag wird zum einen islamische
Solidaritätskonzepte vorstellen, dann die Spezifität
islamischer Interventionen in die Organisation öffentlicher
Solidarität erörtern, wobei nationale und transnationale
Organisationen betrachtet werden, und schließlich werden
Fragen zur aktuellen Politisierung der islamischen Solidaritätskonzepte
im Kontext der jüngsten Ereignisse gestellt werden.
25. März 2004
Ökonomische und religiöse Mobilität im post-sowjetischen
ländlichen Aserbaidschan
Dr. Ingrid Schindlbeck, Ethnologisches Museum, Berlin
Der Vortrag behandelt zwei genderspezifische Formen von Mobilität,
die in ihrer jeweiligen Thematik auf ganz unterschiedliche Kontexte
verweisen. Bezieht sich ökonomische Mobilität auf die
von Männern durchgeführte Arbeitsmigration nach Russland,
so wird religiöse Mobilität am Beispiel der von Frauen
durchgeführten Pilgerfahrten zu lokalen Schreinen vorgestellt.
Beide Formen der "Reise" werden hinsichtlich ihrer jeweiligen
Struktur, der ihnen zugrunde liegenden Motive sowie bezüglich
ihrer Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft, von der aus sie
unternommen werden, untersucht. Die dazu relevanten ethnographischen
Daten wurden während einer Feldforschung in einem aserbaidschanischen
Dorf in den Jahren 1995, 1996 und 1999 erhoben.
Dr. Ingrid Schindlbeck leitet seit 2000 das Fachreferat
"Islamischer Orient" im Ethnologischen Museum in Berlin.
Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für
Ethnologie in Berlin. 2003 hat sie sich mit einer Arbeit zu "Verwandtschaft,
Religion und Geschlecht im postsowjetischen ländlichen Aserbaidschan"
im Fach Ethnologie an der FU (Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaft)
habilitiert.
26. Februar 2004
"Bräute Christi"- Transmigrantinnen zwischen
Welten und Konventen
Dr. Gertrud Hüwelmeyer, Institut für Ethnologie, FU-Berlin
Religiöse Gemeinschaften gehören zu den ältesten
transnationalen communities. Ihre Mitglieder transportierten Wort
und Praxis über weite Entfernungen, lange bevor jene Orte
in entstehende Staaten integriert wurden. Die alten Pfade der
Wanderung und der religiösen Verkündigung unterscheiden
sich von aktuellen Prozessen vor allem insofern, als gegenwärtige
religiöse Gemeinschaften durch ihr Ausmaß von Intensität
und Gleichzeitigkeit trotz weit voneinander entfernter, grenzüberschreitender
Aktivitäten charakterisiert werden können.
Auf der Basis von Feldforschungen in verschiedenen Konventen einer
weiblichen katholischen Ordensgemeinschaft mit Häusern in
Europa, den USA, Südamerika, Asien und Afrika soll im Vortrag
der Frage nach der zunehmenden Transnationalisierung und Vernetzung
in der Gegenwart nachgegangen werden. Der Fluß von Informationen,
der korrespondierende Transfer von Wertvorstellungen und die Zirkulation
religiöser Ideen verlaufen nicht mehr uni- oder bilateral,
d.h. vom Zentrum an die Peripherie und bestenfalls wieder zurück,
vielmehr kristallisieren sich neue Beziehungen und Formen der
Interaktion heraus.
PD Dr. Gertrud Hüwelmeier studierte Ethnologie, Philosophie
und Germanistik an der FU Berlin. 1996 promovierte sie über
die duale Organisation rivalisierender Männergesangvereine
in einem deutschen Dorf. 2003 folgte die Habilitation zum Thema
"Gender, Macht und Religion in einer weiblichen Ordensgemeinschaft.
Derzeit arbeitet sie im DFG-Projekt "Transnationale Religion
an der FU Berlin, Institut für Ethnologie.
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