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Indischer
Ozean Transformationen einer seascape
Dr. Katrin Bromber
Das Projekt untersucht Transformationen, die dem westlichen Indischen
Ozean als maritim geprägter sozialer und kultureller Landschaft
(seascape) zwischen der Eröffnung des Suez-Kanals 1869 und dem
Ende des Zweiten Weltkrieges neue Züge verliehen. Es knüpft
an das Vorgängerprojekt "Indischer Ozean Raum als Bewegung"
an, legt aber stärkeres Gewicht auf die Untersuchung von flows,
d. h. von Reisen und Migrationsbewegungen sowie von Waren- und Informationsströmen,
die in der Untersuchungsperiode selbst tiefgreifendem Wandel unterworfen
waren. Derartige Transformationen zu identifizieren, einander überlagernde
Zeitschichten freizulegen und Chronologien zu rekonstruieren, die der
Vielzahl der historischen Akteure gerecht werden, sind die Kernziele
des Projektes. Dabei soll auch die räumliche Reorganisation der
seascape des Indischen Ozeans und der sie konstituierenden Elemente
untersucht werden.
Reisen durch den Krieg. Diskursive Strategien zur Erzeugung transozeanischer
Mobilität in der swahilisprachigen Militärpresse der King's
African Rifles im Zweiten Weltkrieg
Dr. Katrin Bromber
Die Einbindung der King's African Rifles (KAR) in die strategischen
Pläne der britischen Militärführung führte im Zweiten
Weltkrieg zu einer verstärkten Mobilität ostafrikanischer
Soldaten als combat units im Großraum Indischer Ozean. Vor dem
Hintergrund einer veränderten Kolonial- und Informationspolitik
Großbritanniens gegenüber seinen Kolonien ab 1940 geht das
Teilprojekt der zentralen Fragestellung nach, mit welchen diskursiven
Strategien die swahilisprachige Militärpresse die KAR-Einheiten
als mobile Gemeinschaft von Kombatanten ansprach und deren militärische
out of area Einsätze legitimierte. Anhand der Methode der Kritischen
Diskursanalyse (CDA) wird eine Typologie strategiebildender topoi und
ihrer sprachlichen Realisierungsformen erstellt. Zeitungsbeiträge,
die diese out of area Einsätze kritisch beurteilen, werden dahingehend
analysiert, ob eine gesteuerte Problematisierung dieser Mobilität,
beispielsweise durch Auswahl von Leserbriefen, existierte und welche
Funktion sie im Mobilitätsdiskurs erfüllte. Mit der Untersuchung
des institutionellen Rahmens, in dem die Militärzeitungen produziert
wurden, erfasst das Projekt zugleich die Institutionsgeschichte der
swahilisprachigen KAR-Zeitungen.
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