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 |   Translokalität im Sahara-Sahel-Raum Britta Frede Das Projekt hat Translokalitätsphänomene zum Gegenstand, 
          die Sahara und Sahel mit dem Maghreb und westafrikanischen Küstenländern 
          verbinden. Es zielt damit auf einen Raum, der im allgemeinen nicht als 
          ein zusammenhängender betrachtet wird.  
 Teilprojekt 1 Translokale Diskurse islamischer Reform bei den Idaw 'Ali während der französischen kolonialen Expansion, 1830-1935Dieses Projekt untersucht islamische Reformdiskurse der Idaw 'Ali in der Zeit der französischen kolonialen Etablierung. Diese Diskurse sollen aus einer sozialhistorischen Perspektive betrachtet werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach der Wechselwirkung zwischen den Denkern islamischer Reform und sozialer Praxis. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Verhältnis von Wissen und Autorität. Wie lässt sich islamische Reform in einer segmentären Gesellschaft politisch durchsetzen? Anhand einer Analyse von populärliterarischen Quellen des 19. Jahrhundert aus dem westlichen Sahara-Sahel-Raum, soll diesen Fragen nachgegangen werden. 
 Teilprojekt 2 Moderne Migrationen der TuaregIn diesem Projekt werden zeitgenössische Migrationsbewegungen 
          der Tuareg aus Mali und Niger untersucht. Seit den Dürren der 1970er 
          und 80er Jahre und seit den Aufständen in den 1990er Jahren, sind 
          Flüchtlings- und Arbeitsmigration integraler Bestandteil des Lebens 
          der Tuareg. Im selben Zeitraum wurde der Fernhandel, in dem Tuareg bereits 
          seit langem tätig waren, modernisiert und ausgeweitet in seiner 
          Reichweite. Obwohl die Majorität der Flüchtlinge, die durch 
          Dürre oder Krieg vertrieben wurden, in der Nähe ihrer Heimatgebiete 
          blieb, erstrecken sich ökonomische Migrationsbewegungen und Handelsbeziehungen 
          weit über die Tuareggebiete hinaus, bis zu den Küstenstädten 
          Westafrikas und zum Maghreb. Ein weiteres äußerst beliebtes 
          Ziel ist Mekka, wo sich manche Pilger nach der Hajj niederlassen. Ziel 
          der Forschung ist, sowohl die sozialen und kulturellen Transformationen 
          und das Anpassungsvermögen der Tuareg-Gesellschaft in diesen neu 
          bewohnten Räumen zu beschreiben, als auch die Auswirkungen dieses 
          Wandels für die Gemeinschaften, die in den Herkunftsgebieten bleiben. 
          Außerdem wird der Frage nachgegangen, wie interne und externe 
          Beziehungen im Kontext einer umfassenderen westafrikanischen und maghrebinischen 
          Diaspora geformt werden. Wie und inwieweit die traditionelle Identität 
          der Tuareg als nomadische  
 Teilprojekt 3 Aneignung von Raum und Dynamisierung von Beziehungen: Senegalesen in Marokko und MauretanienIm Mittelpunkt des Forschungsvorhabens steht das Problem der Konstituierung translokaler sozialer Räume zwischen Senegal, Mauretanien und Marokko durch senegalesische Händler, Händlerinnen, Pilger und Handwerker im Verlauf des 20. Jahrhunderts. Anknüpfend an die Ergebnisse jüngerer Forschungen zur Translokalität, d.h. zur Hervorbringung grenzüberschreitender wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Räume, soll dieser Prozess hier aus der Perspektive der senegalesischen Akteure untersucht werden. Dabei geht es vor allem um die Bedeutung von Soziabilität für die Konstituierung, Verfestigung bzw. Auflösung dieser translokalen Räume. Die Soziabilität stellt hier die verschiedenen Formen der Interaktion dar, die hervorgegangen sind aus dem Bewusstsein der Zusammengehörigkeit vermischt mit den Ressentiments aus der Erinnerung an die Sklaverei während der transsaharischen Beziehungen und der Rolle, die die subsaharischen Afrikaner bei der französischen Kolonialeroberung, bzw. bei der Unabhängigkeitsbewegung, Marokkos und Mauretaniens im 20. Jh. ausübten. | 
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