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Islamische Reformpfade: Die Rezeption von Ibn Taymiyya zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert

Dr. Caterina Bori

Das Projekt untersucht den Einfluss von Ibn Taymiyya in den Jahrhunderten vor der Wahabi-Bewegung (16. bis frühes 18. Jahrhundert) mit besonderem Fokus auf die osmanischen Provinzen Bilad al-Sham, Baghdad und Ägypten. Die Forschung konzentriert sich auf die sozialen und intellektuellen Netzwerke, innerhalb derer die Übermittlung und Rezeption von Ibn Taymiyyas Ideen stattfanden. Besondere Aufmerksamkeit wird auf religiöse und politische Kreise sowie Gelehrte gelegt, die sich Ibn Taymiyyas als dynamische Stimme religiösen Reformismus bedienen. Heute betrachtet man Ibn Taymiyya weitgehend als ideologischen Vater vieler zeitgenössischer fundamentalistischer Strömungen. Seine Verbindung zur wahabitischen Ideologie ist wiederholt betont worden. Trotzdem sind die Reiserouten, die seine Ideen in Bezug auf die Moderne genommen haben, im Allgemeinen bisher unentdeckt geblieben. Die Untersuchung des bislang kaum erforschten 16. und 17. Jahrhunderts versucht, die Wege des sozialen und intellektuellen Denkens dieses Hanbali-Gelehrten aus dem 14. Jahrhundert aufzuzeichnen, der heute als das mittelalterliche Vorbild des modernen islamischen Fundamentalismus gilt. Auf dieser Grundlage soll das Verständnis einer Schlüsselfigur heutiger islamischer Ideologien erweitert werden. Der Analyse, was aus den Schriften Ibn Taymiyyas in verschiedenen Gebieten des Osmanischen Reiches zwischen dem 16. und frühen 18. Jahrhundert geworden ist, liegt die Hauptidee zugrunde, seine Person als Zugang zu den intellektuellen Kräften hinter religiösen Reformdiskursen zu verstehen. Allgemeiner können "religiöse Unruhen und Reform" als Ausgangspunkt für Fragen betrachtet werden, wie Reformen im Rahmen traditionellen Sunnitentums in unterschiedlichen Zeiten und Ordnungen bewirkt werden können und wie sich eine reformorientierte religiöse Identität in vormodernen Zeiten konstituierte.

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