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DFG - Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis PDFLog

 

 

Sportwelten im Wettstreit: Konkurrierende Ordnungsmuster und Repräsentationsformen in den Körperkulturen Afrikas und Asiens

PD Dr. Katrin Bromber
Prof Dr. Birgit Krawietz

Das gemeinsame Projekt untersucht Sportpraxen und die sie begleitenden Diskurse in ausgewählten Regionen Afrikas und Asiens. Solche  Repräsentationen bieten Anlass, die Hinterfragung und Anfechtung von Weltsichten und scheinbar global verbindlichen Ordnungsmustern zu analysieren. Regelsysteme, die durch internationale Sportorganisationen, die Eigendynamik des Marktes etc. vorstrukturiert werden, geraten verstärkt in Konflikt mit ideologischen, religiösen, nationalen oder regionalspezifischen Lebenswelten und Normierungsansprüchen. Dieses Spannungsfeld sowie Versuche nationaler Machthaber und Institutionen, aufstrebender Reformkräfte, fundamentalistischer Gruppierungen oder anderer Akteure, mit Hilfe des Sports ihre jeweiligen Ansprüche zu legitimieren bzw. auf einer symbolischen Ebene zu inszenieren, sind Gegenstand des Forschungsprojekts.

Running at the Top: East African Competitive Sports
between National Hallmark, Local Bone of Contention
and Object of Supra-Regional Trade

PD Dr. Katrin Bromber

Das Teilprojekt untersucht anhand von Fallstudien in Kenia, Äthiopien und der arabischen Golfregion mit welchen diskursiven Mitteln Erfolg im Leistungssport zu Konstruktionen von Welt bzw. zur Positionierung im globalen Maßstab genutzt wird. Es konzentriert sich auf die Leichtathletik, in deren internationalen Wettkämpfen ostafrikanische Sportler vor allem die Langstreckendisziplinen dominieren. In einem diachronen Schnitt durch die Sportgeschichte der letzten Jahrzehnte wird nachgezeichnet, wie dieser Erfolg zu einem Symbol nationaler Stärke und internationaler Konkurrenzfähigkeit avancierte. Zu untersuchen ist, inwieweit Sport als Transmissionsriemen nationaler Werte fungiert und in welcher Form er der Propagierung von gleichberechtigter Partizipation unterschiedlicher sozialer Gruppierungen dient. Zugleich wird geprüft, welche gesellschaftlichen Kräfte diesen Siegeszug nutzen bzw. mitgestalten und wie sie den Sport in einen nationalen Gesamtentwurf einpassen oder ihn zu einer globalisierungskritischen Ausdrucksform entwickeln.

Sportliche Regelsysteme und identitätsstiftende Praxen in der asiatisch-islamischen Welt

Prof Dr. Birgit Krawietz

Das Projekt untersucht Gegenentwürfe zu einer im gesellschaftlichen Teilsystem des Sports sichtbaren, neuen globalisierten Weltordnung in der zeitgenössischen Islamischen Welt. Empirisch werden drei besonders dynamische und einflussreiche Zonen in den Blick genommen und miteinander in Bezug gesetzt. Dabei handelt es sich um die südostasiatischen „islamischen“ Staaten Indonesien und Malaysia sowie die Türkei und um die arabischen Golfstaaten. Ungeachtet der Tatsache, dass die Türkei und Indonesien ihrer Verfassung nach säkulare Staaten sind, erhebt die Scharia bzw. das islamische Recht in unterschiedlicher Hinsicht universale und nationale (Mit-) Gestaltungsansprüche. Andererseits hat der enorme wirtschaftliche Aufschwung der arabischen Golfstaaten in den vergangenen Jahren gerade im Bereich des Sports gewaltige Transformationsprozesse in Gang gesetzt. Es fragt sich, inwieweit die verschiedenen Regionalgesellschaften mit dieser Entwicklung Schritt halten bzw. mit welchen alternativen Entwürfen Individuen, Institutionen oder verschiedene offizielle und inoffizielle Vertreter islamischen Establishments dazu Stellung beziehen.

Ein Verbundprojekt des ZMO und des Instituts für Islamwissenschaft der FU Berlin