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Physische Anthropologie zwischen Berlin und Indien: die Zirkulation und Transformation von Wissen zur Humandiversität am Beispiel der Anthropologin Irawati Karvé

Thiago Pinto Barbosa

Die Kenntnisse über „Rasse“ wurden wissenschaftlich produziert und durch den Austausch von WissenschaftlerInnen und Objekten verändert. Das PhD-Forschungsprojekt konzentriert sich auf eine wichtige transnationale Strömung „rassisifizierten“ Wissens zwischen dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A) in Berlin-Dahlem und Forschungseinrichtungen in Indien. Die Ethnographie wird durch zwei analytische Schritte gegliedert: 1) eine historische Rekonstruktion der Praxis von Wissensproduktion der indischen Anthropologin Irawati Karvés, sowohl während ihres Forschungsaufenthaltes am KWI-A (1928-1930) als auch an der Universität Pune, Indien (1931-1970); und 2) eine anthropologische Untersuchung der aktuellen physisch- und biologisch-anthropologischen Wissensproduktion in wissenschaftlichen Kontexten in Indien. Vor dem Hintergrund postkolonialer Wissenschaftsforschung stellt die Analyse die politischen und gesellschaftlichen Verflechtungen dieser wissenschaftlichen Praxis in den Vordergrund. In diesem Sinne leistet das Projekt einen Beitrag zu einem kritischen Verständnis von Kontinuitäten und Veränderungen in der globalen Produktion und Zirkulation anthropologischen Wissens über menschliche Diversität.