| Arabische Akteure aus global- und wissensgeschichtlicher Perspektive: geteilte Geschichten von Moderne und IslamDr. des. Nils Riecken Dieses Forschungsprojekt befasst sich mit dem Leben und den  Arbeiten von drei Individuen: dem marokkanischen Historiker, Intellektuellen  und Schriftsteller Abdallah Laroui (*1933), dem irakischen Journalisten, Autor  und Reisenden Yūnis Baḥrī (1903-1979) und dem syrischen Intellektuellen und  Autor ʿAbd al-Raḥmān al-Kawākibī (1855-1902). Laroui ist eine weithin bekannte  Figur in zeitgenössischen Debatten über Moderne, Islam, historisches Denken und  Reform im Maghreb (westliches Nordafrika) und dem Mashreq (dem Nahen Osten). Baḥrī  ist als der “irakische Reisende” bekannt geworden, der außerdem eine Zeitlang  im 2. Weltkrieg als Sprecher der arabischen Radiopropaganda des NS-Regime  fungierte. Seine vielfältigen Reisen führten ihn durch den Mashreq, den  Maghreb, Nordafrika, Westeuropa und Südostindien. Al-Kawākibī war einer der  bedeutendsten modernen Denker im Mashreq, der sich mit der Frage von Reform und  politischer Herrschaft in den arabischen Ländern auseinandergesetzt hat. Das  übergreifende Anliegen aller drei Fallstudien ist die Frage nach den  historischen Verbindungen zwischen Formen der Subjekt- und Zeitrepräsentation  sowie dem Politischen. Methodisch folgt das Projekt Ansätzen aus der Global-,  Begriffs- und Wissensgeschichte und richtet somit den Blick auf diskursive  Logiken, Argumentationsweisen und Übersetzungsprozesse. Indem es auf diese  Weise die transregionale Dimension betont, soll dieses Projekt zu neuen  Einsichten in die Geschichte der Moderne und ihrer Übersetzung an verschiedenen  Orten in kritischer Auseinandersetzung mit den epistemischen Rahmen des  Eurozentrismus führen. 
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