Religiöser Tourismus in Eyüp. Konstruktionen eines islamischen Ortes in Istanbul
Annegret Roelcke
Das Projekt untersucht die zeitgenössische Entwicklung von religiösem Tourismus, inanç turizm, zum Grab des Prophetengefährten Abū Ayyūb al-Anşārī im Istanbuler Stadtteil Eyüp.
Als wichtiger Bestandteil des Narrativs über die osmanische Eroberung Istanbuls und historischer Schauplatz von Teilen der Thronbesteigungszeremonie osmanischer Sultane haben Grab und Stadtteil auch heute hohen Symbolwert.
Ausgehend von der Annahme, dass Bewegung und Ortsbezüge eine wichtige Rolle sowohl bei der Produktion eines als „islamisch“ verstandenen Ortes als auch bei dessen Einbindung in eine „islamische Geografie“ spielen, sollen jüngste Maßnahmen zur Förderung von religiösem Tourismus u.a. durch Regierungsinstitutionen sowie allgemeine Formen der Mobilität nach und in Eyüp untersucht und im Hinblick auf Referenzen der Akteure auf islamische Bewegungs- und Raumkonzepte analysiert werden.
Die Forschung fokussiert sich auf innerislamische Dynamiken im Prozess religiöser Raumproduktion, wird aber ebenso in den Zusammenhang mit größeren zeitgenössischen Entwicklungen im Verhältnis von Gesellschaft, Religion und Raum inner- und außerhalb Istanbuls und der Türkei gestellt.
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