21.
Oktober 2008 um 19:00 Uhr: Imame in Deutschland oder deutsche
Imame - welche Ausbildung brauchen sie?
Ein Werkstattgespräch des Verbundprojektes „Muslime
in Europa“ mit Vertretern muslimischer Gemeinden und der
Öffentlichkeit
Referenten
Ferid Heider (Interkulturelles Zentrum für Dialog und Bildung,
Berlin)
Rabeya Müller (Institut für Interreligiöse Pädagogik
und Didaktik, Köln)
Erol Pürlü (Verband der Islamischen Kulturzentren, Köln)
Günter Piening (Integrationsbeauftragter des Landes Berlin)
Abdurrahman Saral (Islamische Gemeinschaft Milli Görüs,
Kerpen)
Moderation: Melanie Kamp (Zentrum Moderner Orient, Berlin)
Noch immer stammt die Mehrheit der muslimischen Vorbeter und Prediger
aus dem Ausland. Die Moscheegemeinden kritisieren, dass diesen
Imamen sprachliche und soziale Kompetenzen fehlen, um junge Muslime
in Deutschland zu erreichen. Auch fällt es ihnen dadurch
schwer, sich an interreligiösen Dialoginitiativen oder in
der Stadtteilarbeit zu engagieren. Von politischer Seite wird
jedoch befürchtet, dass die im Ausland aufgewachsenen und
ausgebildeten Imame Normen und Werte vermitteln, die die Integration
religiöser Muslime behindern. Eine Ausbildung für muslimische
Gelehrte und Imame in Deutschland erscheint deshalb vielen als
geeignete Lösung.
Was erwarten die Moscheegemeinden von ihren Imamen, was die nichtmuslimische
Öffentlichkeit? Welche Vorteile hat eine Ausbildung im In-
oder Ausland? Welche praktischen Erfahrungen gibt es mit den verschiedenen
Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, die bereits in Deutschland
und Europa existieren?
Um eine intensive Diskussion zu ermöglichen, wird die Teilnehmerzahl
auf 50 Personen begrenzt. Anmeldung erforderlich unter: zmo@rz.hu-berlin.de
Ort:
Werkstatt der Kulturen
Seminarraum I
Wissmannstraße 32
12049 Berlin
Teilnehmer
der Summer School Muslims in the West zu
Gast am ZMO am 14.08.2008
Ein Besuch des ZMO ist mittlerweile fester Bestandteil des Programms
der Summer
School Muslims in the West der Universität Erfurt. Dem
ZMO war es auch dieses Jahr eine Freude, die 16 teilnehmenden
Studenten aus Malaysia, Indien, Pakistan, Kirgizstan, Usbekistan,
Marokko, Ägypten, Bosnien Herzegowina und der Türkei
sowie die Organisatoren der Summer School vom Lehrstuhl für
Islamwissenschaften, Prof. Dr. Jamal Malik und Dr. Armina Omerika,
begrüßen zu dürfen.
In seinem Begrüßungsvortrag präsentierte PD Dr.
Dietrich Reetz das neue Forschungsprogramm des ZMO "Muslim
Worlds World of Islam" sowie die Themen und ersten Forschungsergebnisse
des Verbundprojektes "Muslime in Europa" . In einer
anschließenden Vorstellungs- und Fragerunde gingen Melanie
Kamp (ZMO), Thomas Gugler (ZMO) und Andrea Lathan (Universität
Halle) auf Einzelheiten ihrer Teilprojekte ein.
Während des darauf folgenden Imbiss blieb ausreichend Zeit
zum weiteren Kennenlernen und Erfahrungsaustausch. Viele Teilnehmer
der Summer School nutzten die Gelegenheit, um sich mit den studentischen
und wissenschaftlichen Mitarbeitern am ZMO über ihre Forschungs-
und Studienthemen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
Auch für die ZMO- Mitarbeiter war der Austausch eine Bereicherung.
07.
April 2008 um 19:00 Uhr: "Hast du heute Islam?" Ein
Blick auf die Praxis des Islamischen Religionsunterrichts in Berlin
und Niedersachsen
Referentin: Dr. Irka-Christin Mohr (Universität Erfurt)
Diskussant: Prof. Dr. Wolfram Weiße (Universität Hamburg)
Seit mehreren Jahrzehnten wird in Deutschland über die Einführung
eines islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen
gestritten. Das Fehlen eines einheitlichen
muslimischen Ansprechpartners, mit dem die Inhalte eines solchen
Religionsunterrichts
abgestimmt werden können, galt lange als Haupthinderungsgrund.
Mittlerweile sind in vielen Bundesländern verschiedene pragmatische
Lösungen gefunden worden, um den Bedürfnissen der wachsenden
Zahl muslimischer Schülerinnen und Schüler sowie ihrer
Eltern gerecht zu werden.
Irka-Christin Mohr, Islamwissenschaftlerin, umreißt in ihrem
Vortrag die Praxis des islamischen Religionsunterrichts. Wie sieht
der von der Islamischen Föderation in Berlin (IFB) verantwortete
Unterricht im Vergleich zu einem staatlichen Schulversuch an niedersächsischen
Schulen aus? Auf welche Rahmenbedingungen antwortet die konkrete
Ausgestaltung des Unterrichts? Welche Erziehungs- und Unterrichtsziele
formulieren Lehrerinnen und Lehrer? Inwieweit leistet der islamische
Religionsunterricht
einen Beitrag zur Integration muslimischer Schülerinnen und
Schüler?
Wolfram Weiße, Religionspädagoge, wird aus der Perspektive
des Hamburger Modells eines nichtkonfessionellen „Religionsunterricht
für alle“ den Vortrag kommentieren.
Ort:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Einstein-Saal
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
Die Veranstaltung unterstützt das Jahresthema 2007/2008
"Europa
im Nahen Osten - Der Nahe Osten in Europa" der Berlin
Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
5. Februar 2008
Mitarbeiter des Projekts “Diversity and Social Protection
among Turkish Residents in Germany and Australia ” zum Besuch
am ZMO
Das von Prof. Dr. Claudia Derichs an der Universität Hildesheim
in Kooperation mit Dr. Wendy A. Smith (Monash University, Australien)
geleitete Forschungsprojekt „Diversity
and Social Protection among Turkish Residents in Germany and Australia”
untersucht Konzepte zur sozialen Sicherung innerhalb der türkisch-muslimischen
Migrantengemeinschaften in Australien und Deutschland.
Im Rahmen eines Aufenthaltes in Berlin besuchten Dr. Wendy A.
Smith (Monash University, Australien) und ihre Hildesheimer Kolleginnen
das ZMO. Trotz des kurzen Besuchs blieb ausreichend Zeit zum Austausch.
Die Gäste berichteten über ihr Forschungsprojekt, in
dem der Frage nachgegangen wird, welche Bedeutung traditionelle
islamische Institutionen auf der einen und staatliche Sozialleistungen
auf der anderen Seite für die sozialen Sicherung türkischstämmiger
Muslime in beiden Ländern haben.
Für das ZMO berichteten die Mitarbeiter PD Dr. Dietrich Reetz
und Melanie Kamp über die Forschungen des Verbundprojektes
„Muslime in Europa“. Der Austausch war für beide
Forschungsprojekte sehr informativ und anregend.
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