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Indischer Ozean Raum als Bewegung
Prof. Dr. Brigitte Reinwald
PD Dr. Georg Deutsch
Dr. Friedhelm Hartwig
Dr. Ravi Ahuja
Dr. Katrin Bromber
Zusammenfassung des Abschlussberichts der Gruppe
Auf konzeptioneller Ebene lassen sich die wichtigsten gemeinsamen Arbeitsergebnisse
der Gruppe folgendermaßen zusammenfassen:
1. Eine Annäherung an die translokale Geschichte des Indischen
Ozeans gelingt am besten, wenn die Region "Indischer Ozean"
nicht als geographisch gegeben, sondern als stets wandelbares, wachsendes
oder schrumpfendes, mal intensiv interagierendes dann aber schroff segmentiertes
sozial-räumliches Konstrukt verstanden wird. Die gesellschaftlichen
und kulturellen Praxen und Perzeptionen vielfältiger Akteursgruppen
formten die Topographie dieser sozio-kulturellen maritimen Landschaft
(seascape) erst aus, wobei weder eine lineare Tendenz der Verdichtung
noch ein ahistorischer Zustand ewiger Hybridität zu beobachten
sind. Vielmehr bedarf es einer sorgfältigen Rekonstruktion der
Chronologien und Zeitschichten dieser seascape eine Aufgabe,
die intensiver weiterer Forschung bedarf.
2. Alle Teilprojektbearbeiter/innen stießen auf das Phänomen,
dass die "Knotenpunkte der seascape sich nicht nur als Orte
der Verbindung sondern auch als Bühnen der Ausgrenzung erwiesen;
dass sich die "Kommunikationslinien, die den Indischen Ozean
durchkreuzten, zugleich auch als Konfliktlinien erwiesen. Gegenwärtige
Tendenzen in der Historiographie, die (in Anlehnung an gängige
"Netzwerktheorien in den Sozialwissenschaften) eine Dichotomie
zwischen kommunikativ-egalitär-synkretistischer Translokalität
und zwangvoll-hierarchisch-homogenisierender Territorialität konstruieren,
halten, was den Indischen Ozean betrifft, einer sorgfältigen empirischen
Untersuchung daher kaum stand.
3. Den Indischen Ozean als einen "Raum als Bewegung zu konzeptualisieren,
wie es das Gruppenforschungsprojekt unternommen hat, bedeutet die durch
materielle und kognitive Praktiken generierten transkontinentalen grenzüberschreitenden
Beziehungen und Netzwerke als historische Strukturierungsmerkmale dieses
Raums zu begreifen. Dessen "Grenzen haben sich zum Teil weit
über die maritimen Knotenpunkte an der Küste hinaus ins "Hinterland
hinein verschoben, wie sich beispielsweise an den über Flüsse,
Eisenbahnlinien und Karawanenrouten ins Binnenland "transportierten
Kleidungs- und Nahrungsgewohnheiten sowie Sprachen zeigen lässt.
Die Verwendung des Begriffes der seascape erlaubt es darüber hinaus,
diese Prozesse in ihrer Perspektivität zu betrachten, d.h. die
Struktur dieses Raumes immer auch durch verschiedene konvergente
und konfligierende Beziehungen und Repräsentationen, die
historische Akteur/innen zu diesem Raum unterhalten bzw. sich von ihm
gemacht haben, zu bestimmen. Dies bedeutet nicht nur von einer synchronen
Multiperspektivität von "Ansichten und "Entwürfen
dieses Raums auszugehen, sondern auch in diachroner Hinsicht die komplexen
Wechselwirkungen zwischen sich wandelnden wirtschaftlichen und politischen
Machtkonstellationen im kolonial-imperialen Kontext und der wirtschaftlichen,
politischen, sozialen und kulturellen Reorganisation des Raumes zu untersuchen.
Diese (Re)strukturierungsprozesse des Raumes Indischer Ozean exemplarisch
zu untersuchen setzten sich die einzelnen Teilprojekte zum Ziel, und
es sind die aus ihnen hervorgegangenen oder noch zu erwartenden Publikationen
(siehe Arbeitsberichte der TP), in denen die Fruchtbarkeit der obigen
Hypothesen erprobt worden ist.
Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung des Projektes
waren intensive Anstrengungen, die deutschen Forschungen zum Indischen
Ozean in die internationale Forschungslandschaft einzubetten und an
den laufenden Debatten aktiv teilzunehmen. Diese Anstrengungen hatten
insgesamt bemerkenswerten Erfolg, wodurch für zukünftige deutsche
Forschungen auf diesem Gebiet bessere Voraussetzungen bestehen.
Inadäquate institutionelle Rahmenbedingungen verhinderten eine
systematische Zusammenführung der Einzelstudien, wie sie die TP-Bearbeiter/innen
ins Auge gefasst hatten Beschränkungen, die sie allerdings
auch nach Ablauf der Projektdauer mit bescheidenen Mitteln zu kompensieren
versuchen.
Teilprojekt 1
Dhow Culture. Zur historischen und symbolischen Interpretation interkultureller
Beziehungen im Indischen Ozean
Prof. Dr.
Brigitte Reinwald
Zusammenfassung des Abschlussberichts
Das Forschungsprojekt "Dhow Culture. Zur historischen und symbolischen
Interpretation interkultureller Beziehungen im Indischen Ozean
untersuchte die Zirkulation und Rezeption von kommerziellen Filmen der
Unterhaltungsbranche am Beispiel Zanzibars im Untersuchungszeitraum
der frühen 1920er bis zum Ende der 1960er Jahre. Bild- und Filmdokumente
aus Nordamerika und Europa, Indien und ab Mitte der 1930er Jahre
Ägypten wurden in ihren Wechselwirkungen mit Prozessen der
translokalen Vernetzung und Überlagerung, aber auch der Differenzierung
und Segmentierung unter den Bedingungen der kolonialen Moderne untersucht.
D.h. welche Rolle spielten Gesellschafts- und Unterhaltungsfilme in
Prozessen der Selbst- und Fremdwahrnehmung, und wie wirkten historische
Zäsuren und politische Konjunkturwechsel auf die Rezeption von
Bildern und Filmen zurück? Welchen Einfluss hatten die via Kino
transportierten Kultur- und Konsummuster auf die räumliche wie
mentale Verortung ostafrikanischer KüstenbewohnerInnen, oder anders
ausgedrückt, wie wurde die seascape, die maritim geprägte
soziale und kulturelle Landschaft des Indischen Ozeans, in diesen Prozessen
neu konturiert und kontextualisiert?
Unerwartet dichte Quellenbestände ermöglichten es im Forschungsverlauf,
der historischen Rekonstruktion der außerordentlich lebendigen
Kinolandschaft in Zanzibar mehr Gewicht zu verleihen als ursprünglich
vorgesehen. Bereits 1916 verfügten ostafrikanische Küstenstädte
auf Initiative indischer Geschäftsleute über Kinotheater,
die regelmäßig mit nordamerikanischen und britischen Unterhaltungsfilmen
beliefert wurden. Dank translokaler Verbindungen dieser Kinopioniere
und reger Nachfrage kinobegeisterter Bevölkerungsgruppen jedweder
sozialen und "ethnischen Provenienz erweiterte sich das Repertoire
ab Mitte der 1920er Jahre um indische und, ab Mitte der 1930er Jahre,
um ägyptische Produktionen. Die Forschungsergebnisse belegen, dass
dieser "dreigeteilte regionale Kinomarkt, unterstützt
durch die Gründung eines ostafrikanischen Vertriebssystems, über
die britische Protektoratszeit hinaus existierte und die mit der "Revolution
von 1964 eingeleitete tiefgreifende gesellschaftliche Umbruchsituation
überdauert hat.
Ein breites Spektrum von Kulturpraktiken und Konsummustern charakterisiert
den Prozess selektiver Aneignung "reisender Bilder seitens
zanzibarischer KinogängerInnen, angefangen von der Übernahme
bestimmter Kleidungs- und Frisurstile, über die Neuvertextung populärer
Filmmelodien und alltagssprachliche Neuschöpfungen, bis hin zu
scharfen, zum Teil über Zeitungsartikel geführte, öffentlichen
Debatten, mit denen in den 1950er Jahren über konfligierende Versionen
und Visionen der zanzibarischen Geschichte und politische Zukunftsentwürfe
gestritten wurde.
Wie die vergleichende Untersuchung von Zensurpraktiken und Kinopolitik
der britischen Protektoratsregierung und der zanzibarischen Revolutionsregierung
darüber hinaus zeigt, ist Kino nicht nur zu einem Medium der Freizeitkultur
geworden, das die Bedürfnisse verschiedener sozialer Bevölkerungsgruppen
nach Zugehörigkeit zu einer urbanen modernen Gesellschaft transportierte.
Vielmehr wurde es auch als didaktisches Instrument in politischen Regulierungs-
und sozialen Kontrollszenarien eingesetzt, ein Prozess, der durch überraschende
Koinzidenz und fließende Übergänge zwischen kolonialer
und postkolonialer Moderne gekennzeichnet ist.
Arbeitsergebnisse
Teilprojekt 2
Soko Mhogo Street. Die soziale Biographie einer Straße in Zanzibar
Stone Town in der kolonialen und nachkolonialen Zeit
PD Dr. Georg
Deutsch
Zusammenfassung des Abschlussberichts
Soko Mhogo Street ist eine enge Straße, die Zanzibar Stone Town
in nord-südlicher Richtung durchzieht. In dem Forschungsvorhaben
wurde die Sozialgeschichte dieser Straße anhand der Lebens-Geschichten
ihrer "arabischen", "indischen" und "afrikanischen"
Bewohner und deren Familien nachgezeichnet. Der methodische Ansatz der
Sozialbiographie wurde gewählt, um die Straße als einen kosmopolitanen
Kontaktraum, als eine sich wandelnde Schnittstelle verschiedener Kulturen
und Kulturentwicklungen darstellen zu können. Im Zentrum der geplanten
Untersuchung standen die Erfahrungen und Erinnerungen der Bewohner der
Straße.
Arbeitsergebnisse
Teilprojekt 3
Gelehrte, Kaufleute und Söldner. Hadramitische Familiennetzwerke
und ihre Transformation im Kulturraum Indischer Ozean
Dr. Friedhelm
Hartwig
Zusammenfassung des Abschlussberichts
Die Ergebnisse des Teilprojektes bestätigen die Erkenntnisse aktueller,
während der Projektlaufzeit publizierter Studien zur Geschichte
von Hadramaut und der Migration von Hadramis im westlichen Teil des
Indische Ozeans. Darüber hinaus konnten im Teilprojekt neue Akzente
gesetzt werden, die in der aktuellen Forschung neue Perspektiven eröffnen
und bisher nicht berücksichtigt wurden.
Mittels der Auswertung von Gelehrtenbiographien konnte eine Typisierung
von Itinerarien vollzogen werden, die eine Periodisierung hadramitischer
Gelehrtenmigration und -emigration vom 15. Jahrhundert bis zur Mitte
des 20. Jahrhunderts erlaubte. Auf der Suche nach hadramitischen Migranten
und Emigranten, die nicht der Gelehrtenschicht angehörten, ergaben
sich jedoch auf grund der Quellenlage erhebliche Schwierigkeiten. Die
Analyse ihrer Bewegungen und die Beantwortung von sozialen und wirtschaftlichen
Problemstellungen konnte schließlich mittels britischer Kolonialdokumenten
ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschlossen werden.
In zwei Aufsätzen wurden bereits erste Forschungsergebnisse veröffentlicht.
Unter den Stichworten "Contemplation, Social Reform and the Recollection
of Identity" wurden die Wahrnehmungen von drei hadramitischen Gelehrten
aus drei unterschiedlichen Phasen der Geschichte Hadramauts zusammengefasst.
Sie repräsentieren in ihren Reiseberichten eine unterschiedliche
Deutung des geographischen und ideellen Raumes Hadramaut Indischer
Ozean in Verbindung mit den eigenen Erfahrungen und Hoffnungen eines
Lebens in der Diaspora oder Migration.
In einem zweiten Aufsatz wurden die juristische und politische Segmentierung
des westlichen Indischen Ozeans und ihre Auswirkungen auf arabische
Migranten analysiert. Erste Versuche von Reisebeschränkungen, Ausweispflicht
und Aufenthaltsgenehmigungen setzten bereits ende des 19. Jahrhunderts
ein. Effektiv durchgesetzt wurden diese Bestimmungen jedoch erst nach
dem zweiten Weltkrieg. In der Auseinandersetzung und Erfahrung von Regulierungsversuchen
der britischen Kolonialbehörden wird deutlich, dass die vorkoloniale
Welt der Region Indischer Ozean kaum von staatlichen Regulierungen begrenzt
wurde. Es herrschte eine gewisse Offenheit und Bewegungsfreiheit, die
weit reichende und intensive Beziehungen ermöglichte und besonders
in Katastrophensituationen spontane Ausweichmöglichkeiten und Überlebensstrategien
für die hadramitische Bevölkerung offen hielt. Deutlich wird
jedoch auch, dass der Raum Indischer Ozean nie eine friedliche Welt
war und ein erhebliches Konfliktpotential nicht nur zwischen den Ethnien,
sondern auch innerhalb der einzelnen Ethnien existierte.
Arbeitsergebnisse
Teilprojekt 4
Maritime Arbeitskultur und britische Kolonialherrschaft im Indischen
Ozean vom späten 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts
Dr. Ravi Ahuja
Zusammenfassung des Abschlussberichts
Gegenstand des Projekts war die aus den Beziehungen zwischen Fischern,
Seeleuten, Hafen- und Werftarbeitern aus verschiedenen Unterregionen
des Großraumes Indischer Ozean erwachsene maritime Arbeitskultur,
welche als ein Komplex soziokultureller Formen (Arbeitsverhältnisse
und -methoden, Siedlungsformen, Weltanschauungen, Konfliktlösungsstrategien,
künstlerische Ausdrucksformen) aufgefaßt wurden, die zugleich
lokal differenziert und translokal kontextualisiert sind. Ausgehend
von einer Analyse der sozio-ökonomischen, politischen und kulturellen
Rahmenbedingungen für die Reproduktion und Umformierung dieser
Arbeitskultur zwischen 1880 und 1965 wurde untersucht, wie in den kolonialen
Hafenstädten Mombasa und Bombay die Angehörigen subordinierter
maritimer Beschäftigungsgruppen ihre "Kulturlandschaft"
vor Ort reproduziert haben.
Projektpublikationen
Teilprojekt 5
Communicating Difference. Eine textlinguistische Untersuchung zu verbalen
Strategien der Ab- und Ausgrenzung in Presseerzeugnissen des kolonialen
Tansania
Dr. Katrin Bromber
Zusammenfassung des Abschlussberichts
Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes "Communicating Difference.
Eine textlinguistische Untersuchung zu verbalen Strategien der Ab- und
Ausgrenzung in Presseerzeugnissen des kolonialen Tansania standen
verbale Strategien zur Formulierung von Differenz, die in Texten der
sansibarischen Presse und dem vom Ministry of Education herausgegebenen
Zeitung Mambo Leo zwischen 1929 und 1964 formuliert wurden. Dieser Untersuchungszeitraum
fällt mit einerseits mit sich entwickelnden nationalen und regionalen
Unabhängigkeitsbewegungen zusammen und wurde andererseits mit einer
intensiven Diskussion um Identitäten und sich daraus für die
Akteure ableitenden Ansprüchen auf ideelle und materielle Ressourcen
verknüpft.
Auf der Nahtstelle zwischen Sprache und Geschichte arbeitend weisen
die Ergebnisse des Projektes deutlich die Notwendigkeit einer Verbindung
zwischen diskursanalytischen Methode und dem hermeneutischen Vorgehen
in der Geschichtswissenschaft hin, da die ausschließliche Konzentration
auf Schlüsselbegriffe und dahinterstehende mentale Konzepte ein
unzulässiges, reduktionistisches Verfahren bei der Untersuchung
des Differenzdiskurses ist (siehe hierzu die Auseinandersetzung mit
den Arbeiten Jonathon Glassmans in "The Notion of Difference in
Swahili Newspapers Studied from Two Perspectives: Critical Discourse
Analysis and Hermeneutics", unveröffentlichtes Manuskript).
Die Stärke der Kritischen Diskursanalyse (CDA) besteht im Hinblick
auf das Forschungsprojekt vor allem darin, dass es den Fokus auf die
Verschränkung von Diskursen legt. Differenz wurde im Zusammenhang
mit Identität formuliert und konkret in Diskurse über Bildung,
Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Beteiligung an der Verwaltung, Wahlen,
Religion, Gender und populäre Kultur eingebettet (Bromber 2000,
2002, 2003).
Anhand der bislang aufgearbeiteten historischen Zeugnisse lässt
sich belegen, dass die inhaltliche Ausfüllung von Identitäten
entlang kommunaler Linien bereits vor der Etablierung der britischen
Protektoratsherrschaft auf Sansibar existierte und in all seiner Schärfe
wahrgenommen wurde (Bromber 2001). Die durch die Protektoratsregierung
anschließend verfolgte Politik der Kommunalisierung schlug sich
unter anderem in schriftlichen Quellen (Reisebeschreibungen, wissenschaftlichen
Aufsätzen, Reiseführern und Zensusberichten) nieder. Diese
Quellen wurden systematisch in den Differenzdiskurs der Presse eingebettet
und von den Editoren mit mündlichen historischen Überlieferungen
verbunden. Eine solche Tendenz trug wesentlich zu einer "Verwissenschaftlichung/Rationalisierung"
des Differenzdiskurses bei. Parallel dazu findet auf Sansibar in den
fünfziger Jahren ein Versuch zur Schaffung einer nationalen Zanzibari-Identität
statt, wobei unter Mzanzibari eine Person verstanden wird, die innerhalb
der Grenzen des Sultanats geboren wurde, die kulturellen Merkmale der
Swahili aufweist und sich als loyaler Untertan des Sultans versteht.
Mwongozi (Sprachrohr der Zanzibar Nationalist Party) diskutierte die
Zanzibari-Identität sehr positiv, während andere Zeitungen
je nach politischer Situation zwischen völliger Ablehnung und absoluter
Zustimmung lavierten (Bromber 2002). Während auf Sansibar ein Differenzdiskurs
entlang ethnischer, kommunaler oder rassischer Linien eine große
Dynamik entfalten konnte, war dies in Mambo Leo nicht ohne weiteres
möglich, da hier eine von der Kolonialadministration gesteuerter
Diskurs geführt wurde (Bromber 2003).
Die herausgearbeiteten Abgrenzungsstrategien weisen deutlich darauf
hin, dass sich die Autoren und Herausgeber der jeweiligen Presseerzeugnisse
in der Regel einer Zuordnung zu den Kategorien "Araber, "Inder,
"Afrikaner entziehen und selbst nur bedingt auf diese Kategorisierungen
zurückgegriffen haben. Vielmehr sind sie als Akteure in einem komplizierten
Netz von politischen Allianzen zu verstehen, das sich im Untersuchungszeitraum
mehrfach änderte.
Projektpublkationen
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