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„Plurales Erbe in umstrittenen Grenzregionen“

Antía Mato Bouzas

Die Aufteilung des indischen Subkontinents 1947 und die anschließenden Dynamiken um den Kaschmir-Konflikt schufen mit den Northern Areas of Pakistan, heute Gilgit-Baltistan, eine nahezu abgekapselte Region. Dies bedingte die Kappung der traditionellen Bindungen des ehemaligen Prinzenstaates Kaschmir zu Afghanistan, Zentralasien, Ostturkestan (Xinjiang) und zum westlichen Himalaya-Gürtel.
Das Arbeitspaket beleuchtet aus der Perspektive der Internationalen Beziehungen die gegenseitigen Wahrnehmungen lokaler Gemeinschaften in einer konfliktgeprägten und hoch militarisierten Grenzregion. Besonders sollen die Aushandlungsprozesse und damit verbundenen Konflikte um Identitätsbildungen unter Berücksichtigung der gegenwärtigen sozio-ökonomischen Veränderungen betrachtet werden. In einem ersten Schritt untersucht das Arbeitspaket daher die politisch-administrativen Konfigurationen in einer Region, die mehrfach Grenzneuziehungen erlebte. In einem zweiten Schritt wird das regionale Umfeld betrachtet: So wirken sich jüngste staatliche Initiativen zu grenzüberschreitender Mobilität von Menschen und Waren sowie die geplante Durchführung großer regionaler Infrastrukturprojekte auf die gegenwärtige Figuration von Konflikten um Identitätszugehörigkeiten massiv aus. So stellt sich die Frage, inwiefern in der gegenwärtigen Figuration Zentralasien und Westchina als politische Referenzpunkte für Kaschmir und Gilgit-Baltistan wieder an Bedeutung gewinnen. Das Projekt intendiert die Vertiefung der Erforschung der Konfliktivität in einer Subregion, die gerade für grenzübergreifende Sicherheitsfragen (u.a. Kaschmirkonflikt; transnationaler Islamismus) relevant ist. 
Konzeptuell orientiert sich die Fragestellung an den gegenwärtigen theoretischen Debatten über Grenzen und Grenzregionen. So steht im Fokus des Arbeitspakets, wie die „Grenzforschung“ für ein besseres Verständnis des Kaschmirkomplexes fruchtbar gemacht werden kann. 

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